Das Guesthouse hier in Sukothai ist spitze. Tolles Haus, super komfortable Zimmer, bequemes Bett und ein freundlicher Host. Treffer! Das ist so toll hier, dass ich über das schwache WLAN hinwegsehe, und das heißt bei mir was.
Ich hatte ja gestern schon mit der Frau vom JJ-Guesthouse das Moped klargemacht und bin dann heute früh da hin, um es abzuholen. Es war eine ganz schöne kleine Honda.
Kurz auf die Karte geschaut und dann losgedüst. Die Honda läuft ruhig und ist auch flott. Schnell war ich aus der Stadt raus und auf einer gut ausgebauten Landstraße. Und die hatte auch fast keine Kurven. Also einfach immer geradeaus fahren. Dazu wenig Verkehr: perfekt. Vielleicht nicht so GANZ das Richtige für jemanden, der einen leichten Hexenschuss hat, aber irgendeinen Tod stirbt man ja immer!
So spulte ich km um km ab. Die Fahrt war sehr angenehm.
Da es kalt war.
Ja, richtig gelesen. Es war kalt. Um 9:00 Uhr hatten wir gerade mal 24 Grad. Und im Fahrtwind, wenn man ein T-Shirt trägt, ist das nicht viel.
Und abbiegen musste ich nur 2x und das war auch noch ausgeschildert.
Dort angekommen habe ich mir dann nach einem Blick auf die Karte erst mal ein Rad gemietet. Zu Fuß wäre das sehr sportlich gewesen. Und dann, ausgerüstet mit Rad und Karte, bin ich dann los. Das Rad erwies sich dann auch als „ganz ok“, wenn man mal von den Bremsen absah. Aber bremsen musste man hier nur selten.
Der Park war hammerschön. Es ist schwer zu beschreiben. Die Tempelanlagen stammen alle aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Park ist ca. 45qkm groß, man kann beim besten Willen nur einen Teil davon sehen. Es gibt (bis heute) fast 290 Bauwerke, die gefunden und erforscht sind.
Es sind alles Hinterlassenschaften der Lanna, die früher heir gelebt haben (vor den Thai) und die unter starkem chinesischen Einfluss standen. Die 3 Parks in Sukothai, Si Satchananlai und Kamphaeng Phet zeigen eine ähnliche Architektur, der Park in Ajutthaya ist neuer.
Es gibt hier ein paar absolute Highlights wie das Wat Chang Lom, aber auch die weniger gut erhaltenen Tempel sind sehenswert. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Gebäuden ist nicht soooo groß, es macht viel Spaß, hier durch den Park zu fahren. Alles ist sehr gepflegt, fast ein wenig deutsch. Aber auf jeden Fall besser, als die scheiss-Hunde in Kamphaeng Phet; die haben mir die Laune echt vermiest.
Es gibt einen inneren Kreis von Gebäuden, der durch eine hohe und vor allem breite Mauer geschützt wurde. In der Mauer befinden sich dann auch 4 relativ enge Tore.
Die ganze Gegend hier wurde übrigens schon ca. 1200 Jahre vor Christi Geburt bewohnt. Alte Funde belegen das. Si Satchanalai war wohl ein sehr mystischer Ort; es ist überliefert, dass hier viele Feuer-Zeremonien durchgeführt wurden.
Wie viele Leute waren im Park? 20? 30? Keine Ahnung. Ich war 2x in einem Tempel NICHT alleine! Herrlich!
So konnte man ganz in aller Ruhe in den Ruinen herumkraxeln ind musste keinerlei Rücksicht nehmen. Und, ich gebe es zu: keine Maske tragen!
Nachdem ich im inneren Kreis war, bin ich dann auch noch nach außen gegangen. Hier aber waren die Entfernungen deutlich größer und irgendwann hat man auch genug Tempel gesehen. Der letzte Tempel allerdings hatte sich auch mal wieder sehr gelohnt.
Jetzt ging es an den Rückweg. Vorher ging ich aber noch mal an den Wasserspender. Der war am Eingang und man bekam hier kaltes Trinkwasser, was ich auch nötig hatte. Ich trage ungern etwas mit mir herum, deshalb hatte ich kein Wasser dabei und jetzt hatte ich irgendwie gemerkt, dass ich „leer“ war.
Leider war hier auf der Rückfahrt die Beschilderung dürftig. Daher hatte ich mich einmal kurz verfahren. Aber nicht schlimm. Am Straßenrand standen immer kleine Buden, die was zu essen oder zu trinken verkauften. An einer hielt ich spontan an und kaufte bei der Frau erst ein Wasser (da konnte ich draufzeigen) und dann einen Eiskaffee. Dafür musste ich viel reden und viel mit den Händen machen:
Die Geste für „trinken“
Auf die Kaffeedose zeigen
So tun, als ob ich mich verbrühe - und dann schnell den Kopf schütteln
So tun, als ob ich friere - und den Daumen nach oben halten.
Sie verstand (beim 2. mal) 😀
Sie bereitete mir einen leckeren Eiskaffee zu und feixte dabei. Als ich dann im Schatten saß, kam sie mit einem Becher mit viel Eis und einer rötlichen Flüssigkeit. „Nam Tscha“ meinte sie. Es entpuppte sich als irgendwas fruchtiges, aber nicht zu süß. Und sehr erfrischend.
Nette Geste. Ich denke, zu viele Farangs werden hier nicht herkommen und so war ich wahrscheinlich ihr Highlight des Tages.
Ich fand dann meinen Weg zurück und fuhr erst mal zum Busbahnhof. Eigentlich wollte ich nach Phrae weiterfahren, aber ich hatte schon zuhause keinen Bus gefunden. Hier gab es auch keinen. Also geht es morgen nach Lampang. 4 1/2 Stunden Busfahrt.
Im Gasthaus fand ich dann heraus, dass ich hier schon vor 8 Jahren gewesen bin. Bei meinem ersten Besuch in Sukothai war ich in einer Anlage mit Bungalows gewesen, und das Gelände hinter meinem Gasthaus sah sehr ähnlich aus. Es stellte sich heraus, dass es das auch war. Das Vorderhaus (wo ich jetzt wohne) ist später gebaut worden und die Bungalows wegen Corona geschlossen.
Und so habe ich noch einen letzten netten Abend in Sukothai verbracht, bevor es dann morgen weitergeht….
Antike Tempel,Köstlicher fruchtiger Eistee
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