Freitag, 15. April 2022

Freitag, 15.4.22 Von Pai nach Chiang Mai

Es ist ruhig draußen. Ein paar Vögel, ab und zu ein Auto. Die Anlage, im der ich hier in Pai wohne, liegt wunderschön am Fluss. Also: etwas Saft, ein paar Kekse, eben mal Zeitung lesen und schon bin ich bereit. Gepackt habe ich gestern schon und packe jetzt den Rucksack wieder auf das Moped.



Es ist wenig Verkehr. In Pai selber wuseln zwar jede Menge Menschen durcheinander, aber sobald ich die Stadt hinter mir gelassen habe, wird es leer auf der Straße. Kurz noch tanken und los geht‘s.


Bis zur Weltkriegs-Brücke ist die Straße normal, aber dann fangen die Kurven an. Im Nachhinein besehen finde ich Kurven am Anfang der Reise besser. Man ist frischer, kann sich besser konzentrieren und fährt ausgeglichener. 762 Kurven! Gehen wir‘s an.


Aber es ist einfach. Die Strecke ist leer. Ich stelle fest, dass die Autos langsamer fahren. Ich überhole 2 und merke dann mehr und mehr: von hinten droht keine Gefahr. Auf der Hinfahrt bin ich meist ganz links gefahren, aber jetzt nutze  ich meine Spur weitestgehend aus. Das klappt super und macht auch viel Spaß.

Was auch Spaß macht: es ist kühl. Der Fahrtwind ist erfrischend, vor allem, wenn man durch Waldstücke kommt. Mir kommen ein paar Motorradfahrer entgegen. 


Es fällt auf, dass keiner grüßt. Auch die Europäer nicht. Aber klar, das geht ja hier auch nicht. Bei uns (Rechtsfahrgebot) sehen wir den anderen links von uns und grüßen auch mit der linken Hand. Hier brauchen wir die am Gasgriff.

Die Fahrt verläuft ereignislos. Es ist wie Skifahren: ein Schwung nach rechts, einer mach links….Es ist herrlich auf der leeren Straße. 

Bis ich plötzlich in eine Herde von Wasserbüffeln hineinfahre. Es sind  nur 12-15 Tiere, aber die sind ziemlich groß und beeindrucken auch mit ihren Hörnern. 


Ich schlängele mich mit Schrittgeschwindigkeit durch und muss auch danach vorsichtiger fahren. Die Viecher haben die ganze Straße vollgeschissen und ich denke, die frische Kacke ist einigermaßen rutschig. Also fahre ich im Slalom um die Haufen herum. Aber nach 3-4 km ist der Spuk vorbei und ich kann wieder Gas geben.

Langsam wird  es wärmer.


Ich mache an der gleichen Stelle Pause, wie auf der Hintour und wer sitzt da? Der Schweizer. Dieses Mal mit seinem Sohn. Er hatte mir ja letztens erzählt, dass er 12 Kinder hat. 6 hier und 6 in der Schweiz. Fleissiger Mann. 




Ab Mae Malai wurde es dann doch mehr Verkehr. Da fühle ich mich nicht immer wohl. Das liegt daran, dass es viele rücksichtsvollen Autofahrer gibt, aber es gibt auch ein paar Arschlöcher! Und was die Sache noch erschwert ist, dass die Blinker hier nicht zum anzeigen des Richtungswechsels benutzt werden, sondern bestenfalls die Stimmungslage ausdrücken. 


Wenn jemand blinkt, egal ob links oder rechts, kann es sein, dass er abbiegen will. Und zwar entweder nach links oder nach rechts, unabhängig vom blinken. Wenn er aber nicht blinkt, kann es auch sein das er abbiegt. Und zwar nach links. Oder nach rechts. Es ist schwierig!

Man kann nur sehr vorsichtig fahren und muss auf alles gefasst sein. Typische asiatische Denkweise.

Der Navi sitzt in der Halterung und führt mich zuverlässig zu meinem Hotel. Es ist dieses Mal ein anderes als beim letzten Mal, hat aber auch einen Pool und es gibt sogar ein Frühstück. Viele Gasthäuser haben wegen Corona die Preise gesenkt und ich profitiere jetzt sehr davon. Ich werfe nur mein Gepäck ab und mache mich dann erneut auf den Weg. 


Ich will noch mal zum Doi Suthep, das ist ein berühmter Tampel außerhalb von Chiang Mai auf einem Berg. 


Die Strecke ist mindestens genauso cool wie ich die nach Pai, aber nur 9 km lang. Auch hier kann man anfangs gut fahren, da die Straße bergauf sogar zweispurig ist. Allerdings hat sie später ein paar Schlaglöcher, die man auch immer erst 1 m vorher richtig sehen kann. Tückisch!










Aber ich bin gut im Training und komme da relativ flott hoch. Hinter mir ist immer ein großer SUV, der kommt dann auf den Geraden Stücken immer etwas näher, aber in den Kurven hänge ich ihn ab. Stundenlanges Training an der Xbox könnte hilfreich gewesen sein.


Aber zurück zu dem Kloster an. Es zeugt nicht von hoher Intelligenz, wenn man an Songkran, wo halb Thailand frei hat, so einen Ort besucht. D.h.: ich bin nicht alleine. Menschenmassen, vor allem Familien, oft sehr festlich gekleidet, pilgern den Berg hoch.










Ich war vor neun Jahren schon mal hier, aber es ist trotzdem ein beeindruckendes Kloster. Alles steht natürlich auch hier im Rahmen von Songkran, und es sieht so aus, als ob die Thais für alle Sünden im vergangenen Jahr büßen wollen.


Aber nicht nur das. Wenige Kilometer vom Kloster entfernt ist der berühmte Zoo. Berühmt deshalb, weil es hier auch Riesen Pandas gibt. Die sind außerordentlich selten und sind eine Leihgabe eines Zoos aus China. Der Eintritt im Zoo ist mit 150 Bath sehr günstig. Allerdings muss man für alle Attraktionen extra bezahlen. Das Affenhaus 250 Bath, das Aquarium 350 und das Haus mit den Pandas 450! Das ist eine Menge Holz. Und ich habe die Pandas schon vor 9 Jahren gesehen, als man noch mit einem Einheitspreis in den Zoo kam. Ich wäre trotzdem gerne noch mal da rein gegangen, aber als ich die Menschenschlangen an den Kassen gesehen habe, habe ich verzichtet.

Und so habe ich nur noch das Moped zurückgebracht und bin dann in das Hotel an den Pool gegangen.






1 Kommentar:

  1. Später werde ich dich nach China bringen, um die Riesenpandas zu sehen

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