Nachtrag zu gestern. Auf Anraten meines Vermieters war ich in einer anderen Garküche. Die wurde von jungen Leuten bewirtschaftet und man servierte Thaifood. Als es ans Aussuchen ging (als Vorspeise hatte ich natürlich Papayasalat) zeigte ich auf kross gebratenes Schweinefleisch.
Porktail!
Ok, so mutig war ich nicht. Daneben lagen andere Fleischstücke. Porkneck.
Ok, das war besser. Porkneck mit sticky rice und einer sehr leckeren Sauce. Super.
Aber irgendwie dachte ich: Porktail? Wie das wohl ist?
Ich fragte, ob ich ein kleines Stück haben könne. Leider waren die Stücke alle sehr groß, aber ich dachte: egal.
Und dann bekam ich Porktail.
Aber das war durchaus lecker, halt nur mit vielen Knochen. Wieder was gelernt.
Danach war ich noch mal auf der Khao San. Aber die geht wirklich überhaupt nicht mehr. Durchgehen kann man, aber da bleiben geht nicht. Es ist viel zu laut und es ist auch keine gute Stimmung. Die einzigen, die da irgendwie abgehen, sind die bezahlten Mädchen. Die Parallelstraße, wo ich gerne mein Bier trinke (und wo ich auch heute wieder war) ist ruhiger, es sind eher Restaurants und generell ist die Musik auch besser. Verrückt!
Heute früh ging es mir „geht so“. Gestern Abend kam ich zufällig bei einem McDonald vorbei und habe mir da ein Softeis gekauft. Und das habe ich in Verdacht. Das Frühstück hatte noch gut geschmeckt, aber dann…..
Besuch aus Südamerika: Mr. Montezuma ist da!
Trotzdem habe ich mich aufgemacht und bin nach Nonthaburi gefahren. Das ist eine schöne Tour mit dem Chao Phraya - Express. Die alten Boote rasen mit einer Affengeschwindigkeit über den Fluss. Eigentlich ist das ein ganz normales Nahverkehrsmittel, das gerade hier auf dem Wasser seine Vorzüge ausspielen kann: keine Ampeln, keine Staus. Trotzdem war das Schiff sehr leer.
Nach einer halben Stunde war ich in Nonthaburi. Es war wieder mal unerträglich heiß und ich habe mir erst mal einen Eiskaffee geholt. Mr. Montezuma war mir irgendwie aus dem Gedächtnis entschwunden.
Sehr nahe am Pier ist ein riesiger Markt. Es gibt überwiegend Lebensmittel, also Gemüse, Obst, sehr viel Fisch und Seafood und Fleisch. Natürlich riecht das bei 35 Grad nicht immer und überall lecker, aber ich wurde zunehmend empfindlicher.
Ganz langsam fing ich an, mich auf dem Markt nach einer Toilette umzusehen, aber schon der Gedanke daran machte mich unglücklich.
Spontan kam ich auf die Idee, mal Google Maps nach McDonald zu fragen. Nichts! Burger King? Nichts! Shopping Mall? Ja!!
Nur 100m entfernt.
Ich ging hin und war sofort wieder in einer 18 Grad Umgebung. Herrlich.
Im Erdgeschoss war ein Foodcourt. Hier könnte ich Glück haben.
Und ja: in einer Ecke waren sehr moderne und saubere Toiletten.
Puuuuh!
Aber da war klar: ich habe mir irgendwas gefangen. Deshalb bin ich den ganzen Weg zum Pier wieder zurückgegangen, vorbei an den ganzen Leckereien, die vorne angeboten wurden.
Hinten, also im Markt wurde alles frisch angeboten und vorne war ein endloser Gang mit vielen cookshops. Aber ich habe mich noch nicht mal an Obst herangetraut. Vor allem die Guaven sind lecker.
Man bekommt sie hier, wie auch die Mangos, fertig geschnitten mit einer Mischung aus Zucker, Salz und Chili. Sehr sehr lecker!
Aber jetzt habe ich mir nur im 7/11 schnell eine kalte Cola geholt, die ich zwar nicht mag, die aber ganz gut sein soll.
Also erst mal zurück ins Gasthaus und etwas Ruhe einkehren lassen.
Daggis Reiseapotheke ist da immer der Retter in der Not. Da ist, bis auf das Besteck für eine Herzoperation, eigentlich alles drin. Wobei ich rückblickend immer nur was gegen Magenverstimmung / Durchfall nehmen musste. Aber es ist immer beruhigend zu wissen, dass man vorbereitet ist!
Nach einer Pause bin ich dann nach Ban Bat gelaufen. Das ist ein Viertel hier am Rande der ursprünglichen Stadt. Als die Stadt damals von Rama 1 gegründet wurde (nachdem er aus Ayutthaya vertrieben worden war) habe sich einige Bewohner von Ayutthaya hier außerhalb der Stadtgrenzen angesiedelt. Sie kamen alle aus dem Berufszweig „Metallschüsselhersteller“. Sie stellten die Schüsseln (Bat) her, die die Mönche zum einsammeln der Spenden und Gaben brauchten. Es sind gehämmerte Gefäße, und die Kunst der Herstellung ist bis heute hier konserviert. Hier in der Gegend gibt es viele kleine Handwerker, die die Schüsseln heute noch herstellen.
Überhaupt ist dieser ganze Stadtteil irgendwie dem Glauben gewidmet. Es gibt hier unheimlich viele Buddha-Hersteller oder Händler. An jeder Ecke ist ein Buddha-Geschäft. Unglaublich!
Sogar eine regelrechte Buddha-Fabrik habe ich gesehen!
Mein weg ging dann noch weiter nach Baanlamphu. Das ist das Viertel, wo früher mal der heilige Lamphu-Tree gestanden hat. Hier ist auch das Phra Sumen Fort. Hier sollten interessante Häuser stehen, aber ich habe nur wenige entdeckt.
Auf dem Weg ins Hotel wurde ich dann von einem Tucktuck-Fahrer angesprochen. Er hat sein Anliegen aber (begleitet durch eine Handbewegung) auf den Punkt gebracht: Tucktuck - Tacktack!!
Abends ging es mir dann besser und ich habe mich getraut, essen zu gehen. Ich hatte in Baanlamphu ein Restaurant entdeckt, das gar nicht schlecht aussah. Also ein richtiges Restaurant und keine Garküche.
Als ich ankam, war ich erstaunt. Es wR größer, als ich gedacht hatte. Bestimmt 50-60 Tische und proppenvoll.
Ich versuchte, die Speisekarte zu lesen, aber schnell kam ein Kellner und meinte: we have english menu!
Und kurz darauf war mir klar: hier bleibe ich.
Es gab Morning Glory als Vorspeise und Crispy Pork mit Steamed Rice als Hauptgericht.
Ich habe mit Stäbchen gegessen, aber sm Schluss habe ich doch noch den Löffel genommen, um die letzten Reiskörner mit der leckeren Sauce zu erwischen! Supergut!
Ich bin dann danach noch auf der Rambuttry Alley gewesen, in meiner Lieblingskneipe, und habe mir da noch ein Abschiedsbier getrunken. Morgen geht es nach Hause!
Aufmerksamer Daggi
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