Samstag, 26. März 2022 Bangkok
Bangkok ist meine coming-home-Stadt. Wenn ich in Bangkok bin, beginnt oft eine Reise und ich bin aufgeregt und erwartungsvoll. Ich liebe die Altstadt und vor allem die Khaosan-Road. Ein Gefühl durchströmt mich: Jetzt bin ich wieder hier und jetzt geht es los! Oder es ist der letzte Stopp auf einer Reise bevor ich nach Hause fahre. Dann bin ich voller Erinnerungen und hänge mit ausgestreckten Beinen in irgendeiner Kneipe bei einem Bier und denke: toller Trip, jetzt freue ich mich wieder auf Zuhause und auf Daggi!
Egal wie: es ist immer ein gutes Gefühl.
Und jetzt bin ich hier! Das letzte Mal war ich hier nach meiner Weltreise im Juli 2019. Ich kam von Tokio und genoss dieses coming home!
Aber halt: Erst mal musste ich hierher kommen.
Fahrt zum Airport: ok
Check in: ok (und schnell)
Security: ok (und schnell)
Warten am Gate: ok (und lange)
Flug nach Wien: ok
Ich hatte das Glück, in einer 3er-Reihe zu sitzen, in der der mittlere Platz frei war. Das macht schon viel aus.
Dann: 3 Stunden Zeit. Und leider: alles mit Maske.
In dem Flugzeug nach Bangkok hatte ich einen Gangplatz ergattert und saß neben einem kräftigen Herrn. Aber schräg gegenüber war noch Platz in einer 4er Reihe. Ich zog um und tatsächlich: ich hatte zumindest 2 Sitze für mich. Chappeau! Und noch eine Überraschung: Man servierte Getränke!!! und sogar was zu Essen. Damit hatte ich garnicht gerechnet.
So eine Mahlzeit unterbricht das monotone Fliegen und verkürzt irgendwie die Zeit. Super. Ich habe dann einen Film geschaut und sogar etwas geschlafen; in den 2 Sitzen konnte man sich diagonal reinflätzen, was die Sache ziemlich erleichtern. Und was soll ich sagen: mit den teuren Masken, die ich mir extra für den Flug gekauft hatte, kam ich auch super klar!
Aber lang war es schon.
Im Flughafen ging es erst mal in Richtung Immigration. Plötzlich waren aber die langen Laufbänder gesperrt und man musste laufen. Im Gang standen dann aber 2 Reihen mit Stühlen.
Die reichten bis zum Horizont und weiter vorne sah man auch Laute sitzen. Wenig später saß ich auch wieder. Ein paar Frauen kamen, und kontrollierten die Quarantäneformulare, die wir im Flugzeug schon ausgefüllt hatten. Dann durften wir weitergehen zu einem Schalter, wo fast alle Dokumente noch mal geprüft wurden. Dann wurde das Quarantäneformular unterschrieben und es ging weiter zur Immigration. Hier standen wir wieder in ellenlangen Schlangen. Und hier wurden nicht nur alle (wirklich alle) Dokumente noch mal geprüft, sondern es wurde ein Foto gemacht und die Fingerabdrücke wurden abgenommen.
Meine Papiere gefielen dem Zöllner nicht. Das Quarantänedokument war unterschrieben, aber nicht gestempelt. Also: alle Papiere wieder einsammeln und die 300m zurück zu dem Quarantänecheckpoint. Dann wieder zur Immigration.
Dann ging es durch den Zoll und da standen auch schon 30-40 kleine Stände. Ich wusste, dass ich zu Nr. 5 musste. Ok.
Dort wurde ein Großteil meiner Papiere kontrolliert und ein weiteres Foto angefertigt. Dann brachte mich eine Frau zu einem Van, der vor dem Airport parkte. Der hatte eine (virensichere) Glasabtrennung zum Fahrer und wir fuhren zu einem Hospital. An der Schranke wartete ein Mitarbeiter, öffnete die Türe zu mir und gab mir ein Testpaket. Einen PCR-Test und einen Schnelltest (für den 5. Tag). Damit sollte ich zur „Nurse“. Wir fuhren auf das Gelände und ja: es war ein drive-in! An einer Box hielten wir an, eine Nurse kam in den Van und rammte mir das Stäbchen bis ins Stammhirn. Wir fuhren durch den dichten Stadtverkehr weiter zur Khao San Road. Ich in meinem Quarantänebus und draußen das brodelnde Leben. Schön ist das nicht.
Der Fahrer lässt mich am Lamphu House raus und ich bekomme einen Zettel mit dem WLAN.
Und da bin ich jetzt auf meinem Zimmer. Um 7 Uhr gibt es was zu essen. Und wann kommt das Ergebnis? Manchmal ist es nach 4-5 Stunden da, das wäre dann gegen 10. Dann könnte ich noch ein Bier nehmen, denn hier gibt es keinen Alkohol und die Sperrstunde beginnt erst um 11. jetzt hoffe ich nur, dass auch dieser PCR-Test negativ ist…..
“bis ins Stammhirn.”Die Beschreibung ist wirklich realistisch.
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