Freitag, 25. März 2022

Abreise, Freitag, 25.3.2022

Vorbereitungen





Nach der Reise ist immer noch vor der Reise. Natürlich fange ich, als Junkie, immer schon spätestens nach einer Reise an, mir über die nächste Reise Gedanken zu machen. Aber während der Pandemie wollte ich mir doch nicht zu viele Hoffnungen machen. Aber irgendwann zur Jahreswende begann es dann. Ich schaute mir täglich Karten an, auf denen Inzidenzen und Trends verzeichnet waren, aber die Situation blieb schwierig. Aber parallel dazu las ich in einer Facebook-Gruppe mit Welt- und Langzeitreisenden, dass trotzdem viele Menschen unterwegs waren. Also fing ich an, mir die ‚nicht ganz so schlimmen‘ Länder mal genauer anzusehen. 


Da war z.B. Kolumbien. Und auch Panama und Costa Rica sahen nicht schlecht aus. Also wie wäre es damit? 2 Wochen in Costa Rica, dann nach Panama und von Colon aus mit einer Segelyacht nach Kolumbien. Und da dann von der Küste aus durch das Land reisen? Spannend!


Aber dann stiegen die Inzidenzen in Panama sprunghaft an und auch in Costa Rica wurde es gefährlicher. Mexico war die ganze Zeit lang ok. Wie wäre es, noch mal eine Strecke in Mexico zu reisen, und dann nach San Salvador zu gehen und auch dieses Land zu erkunden? Eventuell mit einem kurzen Besuch in Honduras?


Wieder wurden die Zahlen durcheinandergewürfelt. 


Den Süden von Guatemala besuchen und dann nach El Salvador und Honduras. Oder doch nur El Salvador, Honduras (im Norden) und dann nach Nicaragua? Ich las Reiseberichte und begann, mir Gedanken über die Kriminalität in Honduras zu machen. Die Raten waren in der internationalen Statistik höher als Nicaragua und El Salvador und waren in den großen Städten wo hoch wie in Mexico City. Touristenbusse fuhren wohl meistens in Begleitung von Polizeifahrzeugen. Brauche ich sowas? Außerdem war es schwierig, in die Region zu kommen. Meistens musste man 2x umsteigen. Der Flug war dann 25-35 Stunden lang. Normalerweise macht mir das nicht, weil ich dann bei einer Zwischenlandungs-Station, wo ich z.B. 18 Stunden Aufenthalt habe, einfach eine Nacht in der jeweiligen Stadt verbringe. Aber jetzt, während Corona, ging das nicht, weil man dann jeweils ein- und ausreisen müsste mit den ganzen Quarantänebestimmungen und den teuren PCR-Tests. 


Afrika. Was ist mit Afrika? Da ist Corona nicht so verbreitet und viele Länder sind offen. Aber das sind alles keine Backpacker-Länder. Man braucht entweder eine gebuchte Safari oder ein Auto. Safaris sind unglaublich teuer und ein Auto alleine zu benutzen ist auch irgendwie doof. Aber in Südafrika gibt es eine Besonderheit. Da gibt es den Baz Bus. Das ist ein Bus für Backpacker, der speziell auf der Gartenroute, aber auch auf anderen Strecken, gezielt alle wichtigen Guesthäuser bei den Sehenswürdigkeiten anfährt. Das löst das Transportproblem sehr elegant. Man kauft ein 14-Tages-Ticket und nutzt den Bus, so oft man will. Sehr genial. Allerdings ist das nur für Touristen, man wird also nicht, wie z.B. in Asien oder Südamerika, mit Einheimischen zusammen reisen. 

Was soll ich sagen? Als ich mir die Preise bei Baz Bus ansehen wollte, war da ein Hinweis: Bankrott! Die waren in der Pandemie in die Pleite geschliddert. Shit! Also fiel Afrika auch aus.


Thailand konnte man nur mit Quarantäne bereisen. Ein Bekannter aus dem Sportstudio fährt jedes Jahr für 4-5 Monate im Winter nach Südostasien und der kannte sich da perfekt aus. Hinreisen, 1o Tage Quarantäne in einem teuren Hotel (Stubenarrrest) und danach durfte man frei im Land reisen. Für ihn war das ok, was sind schon 2 Wochen, wenn man 20 Wochen da bleiben will? Aber dann führte Thailand das Test & Go – Programm ein. Anreise, 1 Tag Quarantäne in einem Hotel + PCR-Test, dann konnte man sich frei bewegen, musste aber an Tag 5 noch mal in ein Hotel mit angeschlossenem Krankenhaus gehen und sich da testen lassen. Danach war man dann völlig frei! Aber es war schwierig, unterschiedliche Hotels für Tag 1 und Tag 5 zu finden, ich hatte keine Lust, 5 Tage z.B. in Bangkok zu bleiben, bevor ich mich frei bewegen durfte. 


Mehr aus Langeweile schaute ich auch mal auf die USA. Hier kam man mit PCR-Test hin und Inlandsflüge sind da recht billig. Warum nicht von Kalifornien unten im Süden nach Florida reisen? Nein! Ein Blick auf die Übernachtungspreise hat mich überzeugt: nicht mein Land!


Oder doch Mittelamerika? Ich war so wild entschlossen, zu reisen, dass ich doch noch mal nach Südamerika schielte. Aber jetzt kam noch ein Problem dazu. Es gab generell kaum Flüge. Und keine Direktverbindungen! Und alles war sehr teuer. Die Reisedauer lag zwischen 29 Stunden (sehr teuer) und 44 Stunden (kaum billiger). Also verabschiedete ich mich auch von dieser Idee.


Schließlich änderte Thailand noch mal die Regeln. 1 Tag Quarantäne bei Einreise und ein weiterer Antigen-Test am Tag 5. Das war erträglich. Und so beschloss ich: 2022 geht es nach Thailand!


Vor der Reise gibt es die Vorbereitung. Wie immer. Aber dieses Mal war es anstrengend. Man braucht einen Thailand-Pass, den bekommt man, wenn man:

Impfdokumente einreicht

Einen negativen PCR-Test hochlädt

Kopien vom Pass hinterlegt

Bestätigung eines gebuchten und bezahlten SHA-Hotels mit angeschlossenem Krankenhaus für die Quarantäne nachweist

Eine Versicherung speziell für Covid-Erkrankungen beibringt.


Da ich 32 Tage in Thailand bleiben wollte, brauchte ich auch noch ein Visum. Die wollten dann das Ganze noch mal wissen, plus Einkommensnachweis, Nachweis über besuchte Länder und was weiß ich noch! Der eine wollte gerne PDFs haben, der andere Fotos, aber nicht größer als 3 MB. Es war eine zähe Arbeit!


Irgendwann aber waren alle Dokumente beisammen und der Thailand-Pass sowie das Visum genehmigt. Jetzt musste ich nur noch packen. Die Prozedur kannte ich ja schon. Packen, auspacken, prüfen (habe ich alles), wiegen, feststellen, dass es zu viel Gepäck ist, wieder auspacken und neu packen. Mein Deuter-Rucksack und die alte Wolfskin-Tasche werden mich begleiten. Am Tag vor der Abreise ging ich noch zum PCR-Test und dann war der Reisetag da. 


Morgens noch zum Brötchen-Projekt, dann ins Sportstudio und dann warten. Warten, warten, warten. Reisetermine am Abend sind ätzend. Man sitzt den ganzen Tag da und überlegt, ob man irgendwas vergessen hat. Um kurz vor 5 hatte ich dann den Kaffee auf: ich bin zur S-Bahn gelaufen und zum Airport gefahren. Jetzt geht’s los…..


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