Donnerstag, 31. März 2022

Donnerstag, 31.3.2022 Phitsanulok: the day after

Noch ein Nachtrag zu gestern: vom Flughafen aus bin ich mit einem Motorrad Taxi zum meinem Hotel gefahren. 



Das Karma hatte auf booking.com eine Bewertung von 9,2. Das ist eine ausgezeichnete Bewertung. Normalerweise nehme ich alles, was besser als acht ist. Also habe ich mich sehr auf dieses Hostel gefreut. Umso enttäuschter war ich, als ich ankam. Das Hostel war geschlossen, allerdings war ein Zettel an der Tür man solle den Eigner anrufen. Das tat ich auch und er versprach, 10 Minuten später da zu sein. Er entpuppte sich als Engländer und erklärte mir im Schnelldurchgang die Stadt und die Umgebung. Als ich dann zu den für mich wichtigen Punkt WLAN kam, passt er. Das hatte er wegen Corona schon vor längerer Zeit abgemietet. Shit. 

Es zeigt sich auch, das ich der einzige Gast im Hostel war. Naja, ich ging erst mal auf mein Zimmer, das war soweit auch okay. Als ich dann das Hostel verließ, war ich wieder alleine und nirgendwo brannte Licht. Ich taperte also durch das dunkle Haus um nach draußen zu kommen. Nicht schön.


Das Gleiche war, als ich zurückkehrte. Mit dem Handy als Taschenlampe fand ich mein Zimmer. Und als ich dann auf meinem Bett saß und sah, wie eine Kakerlake in meinem Rucksack verschwand, war es mit meiner Toleranz vorbei. Ich nahm mir meinen Schlafsack, weil ich jetzt unter der Decke nicht mehr schlafen wollte und legte mich auf das Bett. Ich schlief verständlicherweise sehr unruhig und meine erste Aktion heute früh war: ein neues Hotel suchen. 


Und da bin ich jetzt. Ein modernes Haus, sauber, Klimaanlage, WLAN, sogar Frühstück gibt es hier. So lasse ich es mir gefallen.


Gestern Abend in der Stadt war es nett, ich war am Fluss und es gab Shrimps mit Pilzen und ein kaltes Bier. Happy Birthday!






Heute Früh war ich dann wieder Watt wandern. Sehr nah bei meinem Hotel gibt es 3 Wats, von denen das Wat Sri Rathana das Berühmteste ist. Es ist der am zweithäufigsten besuchte Tempel in Thailand. 








In einem der Tempel ist ein Sarg, in dem Buddha liegen soll. Als Beweis schauen unten die Füße raus. Am Rand der Anlage sind ungefähr 40 Stände, wo man Glückslose oder Lottoscheine kaufen kann. Wenn man gerade um Glück gebetet hat, sollte das funktionieren.






Typischerweise muss man vor dem Betreten eines Tempels die Schuhe ausziehen. Manchmal gibt es aber auch schwarze Marmorfliesen, die bei 35° Außentemperatur interessante Wärmegrade annehmen.

Natürlich sieht man es auch nicht gerne, wenn jemand in kurzen Hosen oder auch in sehr kurzen Hemd kommt. Wie zum Beispiel ich. In einem der Tempel verpasst man mir dann auch eine formschöne Hose.




In einer Ecke war dann auch eine Polizeistation mit dem Schild „Touristen Info“! Da ich wissen wollte, wie ich morgen weiterfahren muss, bin ich also sofort dahin hegangen.

Hinter dem Schreibtisch saß eine sehr hübsche Thai in vollem Ornat. Also mit Mütze und Rangabzeichen und Orden. 

Wenn sie nicht so süß geschaut hätte, hätte,ich vielleicht an eine Art Domina gedacht. Ich hätte auf jeden Fall alles gemacht, was sie gesagt hätte.

Bei ihr waren drei Mädchen im gleichen Alter, aber in Zivil. Offensichtlich Freundinnen. Sie hatten zwischen sich mehrere Kartons mit Pizza. Das ist übrigens eines der wenigen Lebensmittel, die man hier NICHT essen sollte. Grauenvoll!

Die Mädchen waren ultra freundlich und hilfsbereit. 

Nach jeder meiner Fragen stimmten sie sich untereinander auf Thai ab und dann antwortete eine. Zwischendurch machte die Uniformierte heimlich Bilder von mit. So viele ältere Onkels scheinen hier nicht herzukommen. 

Aber jetzt habe ich einen Stadtplan und weiß, wo und wann morgen mein Bus fährt. Nettes Erlebnis.

Zwischendurch habe ich mir dann einen eisgekühlten Cappuccino gegönnt, das ist hier immer wieder eine unheimlich leckere Kleinigkeit!


Nach dem leckeren Eiscafe war ich noch in Wat Rat Burana. Highlight hier ist ein 700 Jahre alter Buddha und ein Baum durch den man durch kriechen kann. Es gibt ein Loch, da kann man sich durchzwängen. Dann hat man Glück (was auch sonst).






Hier ein Video: Jo klettert durch den Baum






In den Tempel mit dem 700 Jahre alten Buddha lief ein interessanter, eintöniger Singsang. Am Anfang empfand ich den als nervig aber am Schluss doch irgendwie  meditativ und beruhigend.  


Danach bin ich dann noch mal Richtung Bahnhof gegangen, wo der große Markt ist. Der ist natürlich immer früh morgens und gegen Mittag wird es da sehr sehr ruhig. Aber es werden schon die ersten Essensstände aufgebaut, und abends ist da immer sehr voll. 












Märkte ziehen mich immer sehr an und so bin ich auch hier lange kreuz und quer über den Markt gegangen. Dann hatte ich aber erst mal genug geschwitzt und war auch weit genug gelaufen und bin dann ins Hotel zurück gegangen. Ich hab wollte mich hier aufs Bett legen, habe aber dann doch Handtücher untergelegt weil ich wirklich total nassgeschwitzt war. Kalt ist es hier nicht.


Später war ich noch in einem sehr hippen Café. Hier gab es einen speziellen Eiscafe mit süßen kleinen Kügelchen ähnlich Gummibärchen, danach dann einen Hühnerfuß (auch durchaus lecker) und dann noch ein kleines Würstchen und ein kleines Stück gebratenes Fleisch. Das war erst mal so die Vorspeise.








Danach bin ich noch mal zum Fluss gegangen und habe da noch eine Kleinigkeit gegessen. Es gab gebratenes Huhn mit Reis und dazu: Nicht erschrecken: Mayonnaise und Ketchup! 

Wobei Reis mit Ketchup gar nicht schlecht schmeckt. Die Atmosphäre am Fluss war wunderbar (wie immer) und danach bin ich noch mal langsam in Richtung Glockenturm und zum Bahnhof gelaufen. Um die späte Uhrzeit war da immer noch ziemlich die Hölle los. Wunderbar!

Aber dann rief (nach der unruhigen letzten Nacht, mein Bett….

Mittwoch, 30. März 2022

Mittwoch, 30.3.2022 Roi Et. Und mein Geburtstag!

Nachtrag zu gestern, Thema: Zaubergürtel! 

Als ich gestern nach dem Abendessen nach Hause kam, begann ich wieder, an dem Gürtel herumzufummeln.

Fuck! 

Und plötzlich ging er auf! Abracadabra! 

Was war das jetzt? Ist das Bier, das ich getrunken hatte, der Zaubertrunk, dessen der Gürtel bedarf? Da kann ich helfen. Ich bleibe dran!


Heute ist also mein Geburtstag. 69! Wow! Ich habe schon öfter meinen Geburtstag in der Fremde verbracht. Mumbai fällt mir ein, Dali in China, Manila und noch mehr. Ich möchte gerne mal einen ruhigen Geburtstag verbringen, aber irgendwie ist es immer ein Reisetag, an dem ich entweder am Airport rumhänge oder irgendwie im Bus sitze. 

Auch dieses Jahr habe ich versucht, besser zu planen. Das Ergebnis: Für heute war eine knapp 2-stündige Busfahrt nach Khon Kaen geplant. Das ist ok. 

Aber morgen hätte dann eine 6 1/2 stündige Fahrt auf dem Programm gestanden. Und damit noch nicht genug: Ankunft wäre gegen Mitternacht in Phitsanulok gewesen. Ab 11 ist Sperrstunde, d.h., um die Zeit ist da nichts mehr los und man kann nach der langen Fahrt mur noch ins Bett gehen.

Sehr doof. Da hatte ich keine Lust zu. Von Khon Kaen mit dem Flugzeug nach Phitsanulok? Ja, geht. 85€ und 20 Stunden Dauer, da der 2. Flug (Umsteigen in Bangkok) erst am nächsten Tag geht. 

Wenig attraktiv.

Also  habe ich heute spontan entschieden, Khon Kaen zu streichen. Von hier aus kostet der Flug auch 80€ und man hat nur 3h Aufenthalt in Bangkok. Damit kann ich leben. 

Also habe ich nach tiefem Schlaf ein kleines Frühstück genommen und mir dann ganz gemütlich ein Taxi zum Flughafen geschnappt. 




Ein sehr kleiner, einfacher Provinzflughafen. Aber ok. Ich bin zeitig da und warte auf meine Air Asia Maschine. 




Auf dem Flughafen gab es viele kleine Stühle, von denen immer einer freigelassen werden musste. Und es gab eine Ecke, da war ein bequemes Ledersofa und ein paar Sessel. Das sah für mich besser aus, und das war es auch. Gemütlich saß ich da, Kopfhörer auf den Ohren und fand: deutlich besser, als mit einem Bus in die Nacht zu fahren. Dann setzte sich ein älterer Mönch auf einen der Sessel. Noch ein Genießer. Der stand dann auf und eine Thai-Familie wollte sich setzen. 

Wenig später kam der Mönch zurück und zeigte auf ein Schild (in Thai) über dem Sofa. Die Leute sprangen auf und entschuldigten sich offensichtlich. 


Es war eine Ecke nur für die heiligen Männer! 


Ich stand natürlich auch auf (schade), aber der Mönch schüttelte den Kopf: ich könne da sitzen bleiben. Wir haben uns dann noch kurz und nett unterhalten, er sprach ganz gut Englisch. So verging die Zeit wie im Fluge.


Khon Kaen ist mit über 100.000 Einwohnern eine der größeren Städte in dieser Region und wäre sicher interessant gewesen. Es ist ein wichtiges Handelszentrum (Textil) und hier gibt es einige wichtige Universitäten. Mit dem Flughafen und dem Bahnhof ist die Stadt gut zu erreichen. Ursprünglich lebten hier Laoten und später auch die Khmer. Es gibt viele Tempel, Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Na ja, vielleicht ein anderes Mal….


In Phitsanulok bin ich 2014 schon mal gewesen. Es ist eine „nette“ Stadt. Früher hat hier mal der Vizekönig seinen Sitz gehabt . In den 50iger Jahren ist die Stadt fast mal komplett ausgebrannt, seither gibt es am Fluss Nan Hausboote. Auch hier gibt es eine Universität, einen Bahnhof und einen Flughafen und die Stadt wird von 3 wichtigen Highways tangiert. Ich freue mich auch schon auf den großen Markt am Bahnhof.


Air Asia ist hier eine der Billigfluglinien, genau so wie Nok. Aber hier, bei Air Asia, hat man es auf die Spitze getrieben. Die Sitze sind so eng zusammen, dass man nur (soweit möglich) breitbeinig sitzen kann. Eine ziemliche Unverschämtheit. Bei mir war es egal, weil der Nachbarsitz frei war. Aber sonst…






Nach der Landung wurde hier auch 3-Reihenweise mit erstaunlicher Disziplin ausgestiegen. Das ist wirklich entspannter. 

Von früheren Besuchen hier kannte ich einen Weg, der erst in Richtung Bahnhof führt, und wo man dann schnell den Flughafen verlassen kann. Man muss nur eine 48-spurige Schnellstraße überqueren, weil die Buddhisten ja glaubensbedingt keine Fußgänger oder Touristen töten dürfen. Ein paar Schritte weiter gibt es ein paar schmuddelige Garküchen, wo man für kleines Geld ein Geburtstagsmittagessen kaufen konnte. Beim Zubereiten hielt mir die Frau 3 jeweils 3-4mm lange Chilistückchen hin und fragte mimisch: bisschen scharf?






Ich bejahte! 2 davon habe ich in mikroskopisch kleine Schnitze zerlegt und unter den Reis gemischt. Chancenlos!

Bisschen scharf: ist klar!

Jetzt musste ich noch etwas warten und machte es mir im Wartebereich des Airports gemütlich. Auf dem Weg dahin hatte ich mir noch einen Riesenbecher Eis-Cappuccino gegönnt: leckerleckerlecker!


Und dann ging es zum Einchecken / zur Security. Mir war schon aufgefallen, dass etwas anders war. In Düsseldorf hatte ich brav mein iPad rausgenommen und gezeigt, dafür habe ich aber meinen Kulturbeutel mit den Flüssigkeiten vergessen. Keiner hat was gesagt.

In Wien war ich müde und habe  nur Rucksack und Tasche auf das Band gelegt. Ohne irgendwas auszupacken. Das Gleiche dann, als ich nach Ubon und später nach Bangkok zurückgeflogen bin. Die wollten nichts sehen. Seltsam!

Aber jetzt fragte man nach dem iPad. Das habe ich auch brav rausgelegt. 

Und dann kam mein Todesurteil: Belt! 

Belt? Ich sollte den Gürtel ausziehen! 

Den Zaubergürtel! 

Shit! 

Mit hochrotem Kopf fing ich an, an der Schnalle rumzunesteln. Wo war der verf##ckte Knopf? 

Und plötzlich hatte mein Bauch mehr Platz! Langsam und ganz leicht glitt der Gürtel aus der Schnalle! Ein Wunder!

Vor Schreck hatte ich allerdings die Flasche Wasser in meiner Tasche vergessen, die mir umgehend abgezockt wurde. Aber Hauptsache, die Nummer mit dem Gürtel ist gut gegangen. Nicht auszudenken….

Auch dieser Flug blieb unspektakulär und pünktlich um 18 Uhr landeten wir.


Dienstag, 29. März 2022

Dienstag, 29.3.2022, Reise nach Roi Et oder: der Zaubergürtel!

Langsam gewöhne ich mich an das harte Bett. Bin früh in die Innenstadt gegangen, weil ich einen Gürtel brauchte. Gar nicht so einfach. Entweder gab es teure Designer-Gürtel oder keine Gürtel. Sehr spät ging ich dann in einen Laden, der irgendwie alles hatte. Lebensmittel, Textilien, Spielzeug….Der Inhaber war ein Inder, der neugierig jeden meiner Schritte beäugte. Als ich ergebnislos gehen wollte, fragte er, was ich wolle. Ich zeigte auf meinen nicht vorhandenen Gürtel und er verstand. Und dann gab er mir einen Zaubergürtel. Das sollte ich aber erst später erfahren. Ich probierte den Gürtel und ja: er passte.

Zufrieden ging ich in mein kleines Lieblingscafé, wo ich schon gestern war. Coole Musik, leckerer Eis-Cappuccino, Klimaanlage und bequeme Sessel. Das Paradies. 




Ich ging danach noch in den Park zu dem Monument der Kerzen-Parade. Das ist eine monumentales Fest, das einmal im Jahr stattfindet und wo ganz Ubon auf den Beinen ist. Sehr beeindruckend.








Auf dem Weg nach Hause kreisten meine Gedanken um den neuen Gürtel. Er hatte einen seltsamen Verschluss. Man steckte die „Zunge“ einfach in den massiven Verschluss und der Gürtel hielt. Wie mochte er wohl aufgehen? Schon unterwegs tastete ich unauffällig herum, aber da war nichts zu tasten. 


Ich begann, mir Sorgen zu machen.


Schließlich bin ich in einem Land, wo es nicht so weit hergeholt ist, dass man auch mal sehr plötzlich und unerwartet den Gürtel öffnen muss. Einerseits denke ich natürlich an den Sextourismus, aber viel problematischer könnte es sein, wenn man das mal wegen einer nennen wir es mal „Unbekömmlichkeit“ machen muss. In Südamerika wird das Montezuma genannt. 

Im Hotel angekommen, gab ich mir mehr Mühe, den Zaubergürtel aufzubekommen. 

Keine Chance.

Ich kenne ein Märchen, da war „Mutabor“ das Zauberwort, aber hier wirkte das nicht.

Ich habe dann tatsächlich millimeterweise die Hose heruntergezogen. Mal links einen Millimeter, dann wieder rechts. Dann hinten gezogen, dann mal vorne.

Und zwischendurch wenig geatmet.

Noch 6 mm! Noch 5! Noch 3! Geschafft! Es muss entwürdigend ausgesehen haben, wie ich da mit halb heruntergelassener Hose von einem Bein auf das andere trat, aber egal!


Trotz Klimaanlage war mir warm. 


Ich sah mir den Gürtel an. Welcher Zauber mochte ihm innewohnen? Und dann sah ich es: ein kleiner Knopf unter der Schnalle. Bewegte man den, konnte man den Gürtel ganz leicht aus der Schnalle ziehen. Geheimnis gelöst!


Dann war es aber auch schon an der Zeit, auszuchecken. Ich ließ mir ein Taxi rufen und kam überpünktlich an dem großen Busbahnhof an. Auf Plattform 2 wartete auch schon mein Bus. Er war nicht neu, aber er verfügte über eine gute Klimaanlage und man hatte himmlisch viel Platz. 2 1/2 Stunden sollte die Fahrt dauern.






Anfangs hatte ich wieder den Sitz neben mir für mich, und ich begann, mir Gedanken zu machen, ob das was mit mir zu tun haben könnte. Aber dann, eine Station weiter, gesellte sich eine seeehr hübsche und seeehr kleine Thai zu mir. Alles gut!


Die Fahrt war unspannend und pünktlich kamen wir in Roi Et an. 


Roi Et ist die nächste Provinzhauptstadt auf meiner Tour. Wie alles hier in der Gegend ist auch dieser Ort ursprünglich eine Khmer-Siedlung. Vor langer Zeit gab es eine große Stadtmauer mit 11 Toren, die zu den vielen Vorstädten führten. Daher rührt auch der Name: Roi Et bedeutet 101 und steht für die vielen vielen Vorstädte dieser Ortschaft. Es ist eine arme Stadt, wie auch die ganze Gegend hier (der Isan) das Armenhaus von Thailand ist. Hier herrscht Landwirtschaft vor und das Bildungsniveau ist deutlich niedriger. Englisch wird hier kaum gesprochen. 


So stand es im Reiseführer.


 Aber das stimmt nicht. Englisch wird hier nicht gesprochen, und lateinische Buchstaben sind auch irgendwie unbekannt. Der Tuktukfahrer kannte weder das Hotel, noch konnte er die Adresse lesen. Wir gingen zu einem Polizisten, da war es nicht viel besser. Nur als ich ungefähr 8 mal die Straße genannt hatte, nickte der Cop und sprach mit dem Fahrer. 

Ok, für 100 Mäuse wollte er mich fahren. Und so stürzten wir uns mit dem betagten Tuktuk ins Gewimmel. Ich musste mich schon ein wenig festhalten und nach 2 km hielt er an. Aber nur, um mit anderen Tuktukfahrern über mein Ziel zu diskutieren. Das führte er dann weitere 1,5 km weiter an einer Tankstelle weiter.  Von da an lotste ich ihn mit meinen Google Maps. Vielleicht sollte ICH hier Tuktukfahrer werden? 








Das Hotel, das er nicht kannte, ist ein riesiger Kasten, sehr neu, ca. 8-10 Stockwerke in einer Stadt, wo die meisten Häuser nur 2-geschossig sind. 

Das Zimmer ist modern, sehr cool, gute Klimaanlage und eine Dusche, die so groß ist, dass man darin auch seine Runden drehen könnte. 

Leider ist der Kasten außerhalb des Ringkanals und damit auch außerhalb des echten Lebens von Roi Et (wenn es das hier gibt). 

Ich musste mir meinen Weg suchen, was nicht einfach war. Mein Handy war leer, also schied Google Maps aus. Die Rezeptionisten verstand weder meine Frage nach dem „City Center“ noch nach „Map“. 

Also frei nach Schnauze. Das war aber nicht schwer, da man mur über den Kanal musste und dann zum See. Der ist mitten im Ort.

Und da ist es auch ganz schön, wenn man Wasser und eine kleine Insel mit einem Tempel mag. 








Eine seltsame Stadt. Das Beste bisher war ein Kentucky fried chicken, wo ich mir ein kleines Softeis gegönnt habe. Man lebt nur einmal.

Zurück im Hotel war mir erst mal warm. Also: Klimaanlage an, Hemd und Hose aus. Aber halt! Da war ja noch der Zaubergürtel! Und ich fürchte, dass der nur in Ubon Ratchatani  funktioniert. 


Obwohl ich den Mechanismus kannte, war ich nicht in der Lage, die Schnalle zu öffnen! Also: Same procedure wie vorhin! Rechts ruckeln, links ruckeln, vorne zupfen, hinten ziehen. 

Das Ganze 20 mal, dann war das Gröbste geschafft. Wird das jetzt immer so sein? Time will show!


Abends habe ich dann nach einem sehr langen Fußmarsch ein Restaurant gefunden, das mir die Rezeptionistin empfohlen hat. Kommunikation über Google Translate. Läuft bei mir! Der Weg führte komplett um den See herum und hier war auch ziemlich viel los. 








Viele Spaziergänge und auch viele Sportler, die hier joggten. Ich bin auch ziemlich schnell gegangen, weil hier die Restaurants teilweise sehr früh schließen. Viele machen schon um sieben zu, anderen erst um acht. Aber ich fand das Restaurant und ja: die Karte war okay und es gab sogar kaltes Bier. Damit kann ich arbeiten.


Ich nutze eine App von Google, mit der man zum Beispiel eine Speisekarte fotografiert und Google übersetzt das ganze dann. Sehr spannend, manchmal aber auch sehr lustig!






Dieses Mal gab es eine Tom Yam Suppe, mit etwas Reis und wie gesagt, dazu ein kaltes Tschang-Bier. Lecker!

Montag, 28. März 2022

Montag 28. März 2022, Ubon, Watwandern.

Das Leben kann manchmal hart sein. Aber das Bett hier im Hotel ist auf jeden Fall härter! Ich habe trotzdem einigermaßen geschlafen, weil ich total müde war.

Es gab ein kleines Frühstück mit Kaffee und Toast und danach habe ich mich auf den Weg gemacht. Ich trage meine alten Sandalen, da brauche ich immer 3-4 Tage, bis ich sie eingelaufen habe. Dann sind sie super, aber bis dahin ist es mühsam. Ich kam an einer Schule vorbei, wo offensichtlich gerade die Einschulung der Kids gefeiert wurde. Jetzt weiß ich: Schultüten gibt es hier auch. 




Da es einigermaßen früh war, bin ich zu den Markthallen gegangen. In der Fisch/Fleischhalle war es eher ruhig, wahrscheinlich werden hier die Geschäfte morgens zwischen 6 und 8 Uhr gemacht. Aber der Geruch war immer noch sehr anstrengend. 








In der anderen Halle, wo es Gemüse und Obst gab, war ich eher in meinem Element. Ein Fest für Nase und Augen. Es gibt viele Blumen, die immer sehr künstlerisch präsentiert werden, aber auch Obst und Gemüse wird ansprechend und appetitlich drapiert. Die Verkäuferinnen lächeln freundlich, aber man schaut schon neugierig zu mir (als einzigem Touristen) hinüber. 








Danach trinke ich erst mal in einem stylischen Café eine Cappuccino zu Pink Floyd Musik. Hier (Klimaanlage) kann man es aushalten. Dann begann meine Watwanderung. 

Nein, das ist kein Schreibfehler. Ich habe hier die Wats (Klöster) besucht. Davon gibt es hier viele, das Wat Luang gestern war nur eines davon. Alle sind sehr groß und mitten in der Stadt und sie sind unterschiedlich alt. 

Das Wat Si Meiuang z.B. ist über 200 Jahre alt und beherbergt alte Schriften auf Palmenblättern. Im Wat Si Ubon Rattanaram wird ein sehr alter 7cm hoher Buddha aus Topas aufbewahrt und ausgestellt. Und im Wat Jaeng gibt es interessante Skulpturen von Schlangen, Krokodilen und Löwen zu sehen. 



Ein heiliger Fikus




Für die Wanderung habe ich den Vor- und den Nachmittag gebraucht. Zwischendurch habe ich mich kurz im Hotel ausgeruht und war auch eine Kleinigkeit essen. Und jetzt, nach ca. 14 km, tun mir die Füße rechtschaffen weh. 

Aber das Wetter scheint heute zu halten.  








Abends bin ich dann wieder zum Nachtmarkt gegangen. Der ist wirklich nett, auch wenn es schwierig ist, zu identifizieren, was es da zu essen gibt. Auf der anderen Seite kann man bei der thailändischen Küche kaum Fehler machen. Spezialität hier in Ubon sind aber leider sehr sehr fettige Schweinswürste, ich fürchte, da muss ich passen…..

 

Auf dem Markt gab es dann mit Händen und Füßen sehr leckere gebratene Nudeln mit Pork. Vorher allerdings habe ich noch ein anderes Restaurant nördlich von meinem Hotel gecheckt. Eine eher menschenleere Gegend und hier hatte ich 2-3 Begegnungen mit Hunden. Das ist ziemlich unschön, weil die entweder ihr Revier verteidigen oder es sind ohnehin Straßenhunde. Und mit denen gibt es hier immer wieder Probleme. Auch in den Klöstern und Tempeln heute Nachmittag traf ich den einen oder anderen Recht unfreundlichen Hund. Immer wieder doof. Aber das gibt es in ganz Thailand. Wo es menschenleer ist, sind die Hunde, und wo es voller ist, die Kakerlaken und Ratten. 🙄

Dienstag, 26. April 2022 Abreise

Eigentlich hätte ich heute umziehen müssen. Ich habe mir doch noch ein Zimmer hier genommen, damit ich den langen letzten Tag ein Zuhause ha...