Nachtrag zu gestern, Thema: Zaubergürtel!
Als ich gestern nach dem Abendessen nach Hause kam, begann ich wieder, an dem Gürtel herumzufummeln.
Fuck!
Und plötzlich ging er auf! Abracadabra!
Was war das jetzt? Ist das Bier, das ich getrunken hatte, der Zaubertrunk, dessen der Gürtel bedarf? Da kann ich helfen. Ich bleibe dran!
Heute ist also mein Geburtstag. 69! Wow! Ich habe schon öfter meinen Geburtstag in der Fremde verbracht. Mumbai fällt mir ein, Dali in China, Manila und noch mehr. Ich möchte gerne mal einen ruhigen Geburtstag verbringen, aber irgendwie ist es immer ein Reisetag, an dem ich entweder am Airport rumhänge oder irgendwie im Bus sitze.
Auch dieses Jahr habe ich versucht, besser zu planen. Das Ergebnis: Für heute war eine knapp 2-stündige Busfahrt nach Khon Kaen geplant. Das ist ok.
Aber morgen hätte dann eine 6 1/2 stündige Fahrt auf dem Programm gestanden. Und damit noch nicht genug: Ankunft wäre gegen Mitternacht in Phitsanulok gewesen. Ab 11 ist Sperrstunde, d.h., um die Zeit ist da nichts mehr los und man kann nach der langen Fahrt mur noch ins Bett gehen.
Sehr doof. Da hatte ich keine Lust zu. Von Khon Kaen mit dem Flugzeug nach Phitsanulok? Ja, geht. 85€ und 20 Stunden Dauer, da der 2. Flug (Umsteigen in Bangkok) erst am nächsten Tag geht.
Wenig attraktiv.
Also habe ich heute spontan entschieden, Khon Kaen zu streichen. Von hier aus kostet der Flug auch 80€ und man hat nur 3h Aufenthalt in Bangkok. Damit kann ich leben.
Also habe ich nach tiefem Schlaf ein kleines Frühstück genommen und mir dann ganz gemütlich ein Taxi zum Flughafen geschnappt.
Ein sehr kleiner, einfacher Provinzflughafen. Aber ok. Ich bin zeitig da und warte auf meine Air Asia Maschine.
Auf dem Flughafen gab es viele kleine Stühle, von denen immer einer freigelassen werden musste. Und es gab eine Ecke, da war ein bequemes Ledersofa und ein paar Sessel. Das sah für mich besser aus, und das war es auch. Gemütlich saß ich da, Kopfhörer auf den Ohren und fand: deutlich besser, als mit einem Bus in die Nacht zu fahren. Dann setzte sich ein älterer Mönch auf einen der Sessel. Noch ein Genießer. Der stand dann auf und eine Thai-Familie wollte sich setzen.
Wenig später kam der Mönch zurück und zeigte auf ein Schild (in Thai) über dem Sofa. Die Leute sprangen auf und entschuldigten sich offensichtlich.
Es war eine Ecke nur für die heiligen Männer!
Ich stand natürlich auch auf (schade), aber der Mönch schüttelte den Kopf: ich könne da sitzen bleiben. Wir haben uns dann noch kurz und nett unterhalten, er sprach ganz gut Englisch. So verging die Zeit wie im Fluge.
Khon Kaen ist mit über 100.000 Einwohnern eine der größeren Städte in dieser Region und wäre sicher interessant gewesen. Es ist ein wichtiges Handelszentrum (Textil) und hier gibt es einige wichtige Universitäten. Mit dem Flughafen und dem Bahnhof ist die Stadt gut zu erreichen. Ursprünglich lebten hier Laoten und später auch die Khmer. Es gibt viele Tempel, Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Na ja, vielleicht ein anderes Mal….
In Phitsanulok bin ich 2014 schon mal gewesen. Es ist eine „nette“ Stadt. Früher hat hier mal der Vizekönig seinen Sitz gehabt . In den 50iger Jahren ist die Stadt fast mal komplett ausgebrannt, seither gibt es am Fluss Nan Hausboote. Auch hier gibt es eine Universität, einen Bahnhof und einen Flughafen und die Stadt wird von 3 wichtigen Highways tangiert. Ich freue mich auch schon auf den großen Markt am Bahnhof.
Air Asia ist hier eine der Billigfluglinien, genau so wie Nok. Aber hier, bei Air Asia, hat man es auf die Spitze getrieben. Die Sitze sind so eng zusammen, dass man nur (soweit möglich) breitbeinig sitzen kann. Eine ziemliche Unverschämtheit. Bei mir war es egal, weil der Nachbarsitz frei war. Aber sonst…
Nach der Landung wurde hier auch 3-Reihenweise mit erstaunlicher Disziplin ausgestiegen. Das ist wirklich entspannter.
Von früheren Besuchen hier kannte ich einen Weg, der erst in Richtung Bahnhof führt, und wo man dann schnell den Flughafen verlassen kann. Man muss nur eine 48-spurige Schnellstraße überqueren, weil die Buddhisten ja glaubensbedingt keine Fußgänger oder Touristen töten dürfen. Ein paar Schritte weiter gibt es ein paar schmuddelige Garküchen, wo man für kleines Geld ein Geburtstagsmittagessen kaufen konnte. Beim Zubereiten hielt mir die Frau 3 jeweils 3-4mm lange Chilistückchen hin und fragte mimisch: bisschen scharf?
Ich bejahte! 2 davon habe ich in mikroskopisch kleine Schnitze zerlegt und unter den Reis gemischt. Chancenlos!
Bisschen scharf: ist klar!
Jetzt musste ich noch etwas warten und machte es mir im Wartebereich des Airports gemütlich. Auf dem Weg dahin hatte ich mir noch einen Riesenbecher Eis-Cappuccino gegönnt: leckerleckerlecker!
Und dann ging es zum Einchecken / zur Security. Mir war schon aufgefallen, dass etwas anders war. In Düsseldorf hatte ich brav mein iPad rausgenommen und gezeigt, dafür habe ich aber meinen Kulturbeutel mit den Flüssigkeiten vergessen. Keiner hat was gesagt.
In Wien war ich müde und habe nur Rucksack und Tasche auf das Band gelegt. Ohne irgendwas auszupacken. Das Gleiche dann, als ich nach Ubon und später nach Bangkok zurückgeflogen bin. Die wollten nichts sehen. Seltsam!
Aber jetzt fragte man nach dem iPad. Das habe ich auch brav rausgelegt.
Und dann kam mein Todesurteil: Belt!
Belt? Ich sollte den Gürtel ausziehen!
Den Zaubergürtel!
Shit!
Mit hochrotem Kopf fing ich an, an der Schnalle rumzunesteln. Wo war der verf##ckte Knopf?
Und plötzlich hatte mein Bauch mehr Platz! Langsam und ganz leicht glitt der Gürtel aus der Schnalle! Ein Wunder!
Vor Schreck hatte ich allerdings die Flasche Wasser in meiner Tasche vergessen, die mir umgehend abgezockt wurde. Aber Hauptsache, die Nummer mit dem Gürtel ist gut gegangen. Nicht auszudenken….
Auch dieser Flug blieb unspektakulär und pünktlich um 18 Uhr landeten wir.
Magischer Gürtel, den ich sehen muss
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