Mittwoch, 20. April 2022

Mittwoch, 20.April 2022 Motorradtour auf der Insel

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12 Monate hat das Jahr und 12 Mückenstiche habe ich. Nachts bin ich aufgewacht, weil es so gejuckt hat. Also Cortison drauf und noch mal mit Mückenschutz eingesprüht. Furchtbar. Ich reagiere da ziemlich sensibel drauf und habe auch immer lange was von den Stichen. 

Aber jetzt genug gemeckert. Nach einem kleinen Frühstück habe ich mich auf das Mädchen-Moped (denn genau das ist es mit den ganzen bunten Aufklebern) gesetzt und meine Runde begonnen. 




Ziel war erst mal Ko Lanta Old Town. 

Das ist die erste Ansiedlung im Südosten der Insel und hier stehen noch alte Thai-Häuser. Gegründet wurde der Ort gemeinsam von Thailändischen Fischern, Chinesischen und Malayischen Siedlern. Also Multikulti. 

Die Straße dort hin ist sehr neu, keine Schlaglöcher, kaum Kurven, in denen man Gas wegnehmen muss. 

Aber ich fahre ohnehin langsam. Hinter mir ist keiner und so genieße ich bei 40 km/h die Aussicht und den erfrischenden Fahrtwind. 








Das ist  echt cool. Und so trödele ich durch kleine Wälder, Dörfer, Bananen- Kautschuk- und Palmölplantagen. 

Im Grunde genommen geht es um den Berg herum. In der Mitte der langgezogenen Insel ist ein Berg, und um den herum führt die Straße. Eine herrliche Fahrt.




An den Telegrafenmasten sah ich immer so trichterförmige Netze, die verhindern sollen, dass hier jemand hochklettert. An den Festmachern von Schiffen hat man das auch, um Rattenbefall zu verhindern. Aber vor wem sollten die Maste und Drähte geschützt werden? Erst, als auf der Rückfahrt ein ziemlich großer Affe meinen Weg kreuzte, verstand ich den Sinn.

Wenn man von dieser Ringstraße links abbiegt, fährt man direkt auf einen langen Jetty zu.  Auch hier. Alles verwaist. Hier hat schon lange kein Schiff mehr angelegt. Ein alter, indonesisch wirkender Frachter liegt als Wrak neben dem Jetty. Die Altstadt klebt quasi an der Küste und steht größtenteils auf Stelzen im Wasser. Natürlich besteht der Ort nur aus Textil-Shops, Restaurants, Tourbüros und Souvenirläden. 










Ich komme auch an einer Voliere vorbei. Da sitzen 6 Vögel drin. Einer von denen schreit ganz furchtbar laut und ein anderer (ich kann nicht sehen welcher) spricht! Ich schwöre: der spricht!




Nicht in meiner Sprache, aber es hört sich so an, als ob er grummelt: „immer diese Touristen. Und der Idiot neben mir schreit immer, dann kommen sie her!“

Ansonsten es ist sehr ruhig. Immer, wenn ich irgendwo vorbeikommen laufen eilfertig Bedienstete mit Speisekarten etc nach vorne. Die Geschäfte laufen auch hier nicht gut. Ich sehe 2 weitere Touristen.

Man erkennt sie immer von weitem, weil sie beim Mopedfahren Helm tragen.

Und jetzt muss ich ein Geständnis machen. Ich schwöre: ich bin kein Helmleugner. Zuhause trage ich immer Helm und würde das auch nicht in Frage stellen. Aber hier, bei dem geringen Verkehrsaufkommen und bei den Temperaturen…..

Als ich von der Altstadt weitergefahren bin, habe ich den Helm unter dem Sitz gelassen. 

Shame, shame, shame.

Aber es war herrlich!

Aber vorher wurde ich noch konsultiert. Ich hatte mir einen Eis-Cappuccino gekauft und mich auf eine Schattenbank gesetzt. Da rief mich jemand. Es waren Leute vom Touristenbüro, wie man unschwer an den grünen Shirts mit Aufdruck sehen konnte.  Sie wollten meine Meinung hören. 

Es ging um eine (Papier)Landkarte der Insel. Man wollte einen Detailausschnitt von Old Lanta auf der Karte platzieren und wusste nicht, ob man Sie nach Norden ausrichten sollte, oder so, wie der Tourist es in dem Augenblick sieht. Für mich war klar, das die Nordausrichtung die einzig richtige Lösung war, aber die Läger hier waren gespalten. Also war ich mehr Schiedsrichter als Ratgeber. Ich glaube aber, dass am Schluss alle zufrieden waren.


Danach ging es nach Bang Lang Sot im Norden. Es ist ein kleines (Fischer)Dörfchen mit den vielen Taucher Shops, Restaurants und Tourorganisationen. Alles ziemlich heruntergekommen, sicher auch ein Opfer der Pandemie. Überall hängen Plakate mit Fährverbindungen und Abfahrtszeiten….heute fährt hier kein Schiff mehr.










Es folgte eine Fahrt zur Fähre, mit der ich gekommen bin. Ich wollte mir das einfach noch mal ansehen; war aner unspektakulär. 




Auf dem Weg zur großen Brücke begegnete mir ein recht großer weiß-brauner Raubvogel. Könnte ein Seeadler gewesen sein, wie gesagt, auf Langkawi (und das ist nicht weit von hier) gab es vor 9 Jahren noch große Populationen. 

In dem kleinen freundlichen Restaurant direkt neben meinem Ressort habe ich dann (wieder mal, ich kann nicht anders) einen 

Sauleckeren Papayasalat bekommen. In dem Restaurant gestern Abend musste ich übrigens erfahren, dass es 10-12 verschiedene Arten gibt, den Salat zu machen. Man bekommt ihn auch mit Fisch oder Fleisch. Ich werde es herausfinden.






Jetzt war erst mal chillen am Strand auf dem Plan. Abhängen, schwimmen, lesen, Musik hören. Und jetzt von vorne: Abhängen, schwimmen, lesen, Musik hören.




Und so weiter. 

Morgen früh ist die Abreise. 

Es ist schon seltsam, ganz alleine in so einer Anlage zu wohnen. Kein anderer Gast, keiner, den man mal was fragen kann….

Die Tourismusindustrie hat schwer einen auf die Mütze bekommen, die Leute können einem echt leid tun. 

1 Kommentar:

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