Freitag, 22. April 2022

22. April 2022 Bordellbesuch: Fahrt nach Pattaya

Das Hotel hier in Bangkok gefällt mir so gut, dass ich mein sonst sehr geschätztes Roof View Place gecancelt habe. Der Host hier ist einfach nett und die Lage ist noch besser. Ein Glücksfund. 


Ich hatte auch aus Interesse mal den Vermieter gefragt, wie man hier den Krieg in Europa sieht. Ich hatte auf den Titelseiten der Zeitungen nie einen Hinweis gesehen.

Er bestätigte das. Lediglich die Bangkok Post hätte mal darüber berichtet und es auch als Invasion bezeichnet. Aber viel mehr ist darüber nicht zu finden.Im Alltag berührt das die Thai nicht.


Wir  haben noch über dies und das gesprochen und ich wollte wissen, wann er das Hotel gekauft habe. Nein, gekauft nicht, nur gemietet. Er meinte, in dieser Gegend würde ein qm so ab 30.000€ gehandelt werden. Vor 10 Jahren wären es noch 2000 gewesen. Auch nicht uninteressant.


Das Frühstück heute war ok und ich bin einfach ganz gemütlich in Richtung Chao Phaya - Fluss gelaufen. Die Temperaturen hier können was!

Aber auch hier ist vieles verändert. Die Passagierschiffe sind irgendwie weniger geworden. Auch insgesamt der Verkehr auf dem Wasser ist viel weniger. Vielleicht habe ich was falsch gemacht, aber ich konnte auch nur das Touristenboot buchen. 








Das ist teurer, als die „Orange Linie“ und langsamer. Dafür ist es ein Riesenkahn. Zusammen mit 2 anderen Touristen bin ich dann in Richtung Wat Arun gefahren. Was ich da wollte? 

Nichts.

Ich wollte einfach nur eine kleine Runde auf dem Fluss drehen.

Und der Fahrtwind tat wieder richtig gut!

Vor dem Königspalast waren viele militärisch aussehende Boote unterwegs. Ob Militärs oder Polizei kann ich nicht sagen. Sie schirmten den Anleger ab und eines der Schiffe kam unserem auch nahe und gab offensichtlich Zeichen, langsam zu fahren und einen Bogen zu schlagen. Der König? Mal nicht in Deutschland? 






Mehr hatte ich mir für heute früh nicht vorgenommen.

Also wieder zurück. 

In der Nähe der Khao San rief jemand hinter mir her. Das passiert hier dauernd. 

Tuktuk?

You want a suit?

Girls?

Haschisch?

Drink….

Es gibt viele Gründe, einen Farang anzusprechen. Wobei mich die Nummer mit dem Haschisch ziemlich erstaunt. Der Handel mit Rauschgift wird hier mit der Todesstrafe geahndet und selbst, wenn man mit einem „blauen Auge“ davonkommt: das ‚Bangkok Hilton‘ hat einen extrem schlechten Ruf!


Ich hatte den Typ aus dem Augenwinkel gesehen. Gut angezogen, eventuell ein Schlepper oder ain Taxifahrer?

Ich machte eine ablehnende Handbewegung und ging weiter. 

Da rief er hinter mir her: Mister, Mister! I can read your Tattoo! Myanmar! I can read it! Leschaudu! Wanderer! 

Jetzt drehte ich mich um. Der Typ strahlte und zeigte auf meinen Arm. Leschaudu!

Irgendwie schien er sich zu freuen. Er reichte mir seine Hand und schüttelte meine herzlich. Wir unterhielten uns kurz. Er wollte natürlich wissen, wann und wo ich in Burma gewesen bin. Und dann erzählte er, dass man in Burma heute nicht mehr leben kann. Seit 2020 Aung Suu Kyi unter Arrest gestellt worden ist, würde da nur noch Gewalt herrschen. Viele Erschießungen, Folter durch die Polizei….

Und wir drehen durch, weil wir Masken tragen sollen….

Wir redeten noch ein paar Minuten und dann haben wir uns gegenseitig alles Gute gewünscht.


Nun war es Zeit, aufzubrechen. 15 Minuten  zur MRT (Metro) laufen, bis Sukumvith fahren, umsteigen in den Sky Train und weiter nach Ekkamai. Dort zum Busbahnhof laufen und einen Bus schnappen. 

Hölle. Bis hierher war alles perfekt. Das Nahverkehrssystem hier ist (bis auf die Busse) einfach und transparent. Alles sehr professionell. 






Aber die Mikrobus-Leute sind alles Verbrecher. Der Bus wurde bis oben hin vollgestopft, es gab noch nicht mal Platz für das Gepäck. Wir hatten alle unsere Rucksäcke und Koffer auf den Knien. 3 Stunden lang! 




Aber als ich in Pattaya ankam, wurde ich entschädigt. Ein Super-Hotel, Super-Zimmer und supernette Rezeption.

Dann habe ich mich erst mal auf den langen Marsch gemacht. Zum Busterminal. Fast 3 km hin und die Strecke bot keinen Schatten. Aber ich bekam einen ersten Eindruck von diesem Sündenpfuhl. Nun ist der Stadtteil Jomtien nicht das Zentrum des Bösen. Das ist weiter südlich. Hier soll es angeblich gesitteter zugehen. 

Was auffällt: Rentner.

Viele Rentner, meistens Männer. Aber nur selten in Thai-Begleitung. Ich denke, die haben sich folgendes gedacht:

Hier ist es warm und billig. Pattaya ist international. Hier wohnen bald mehr Farang als Thai. Für 50.000€ bekommt man hier ein neues Appartement in einem der Condos. Mit Bewachung und Pool. 30qm eingerichtet mit Küche und Bad. Klar: 3 Monate Regenzeit, aber auch dann regnet es nicht den ganzen Tag. 


Hier in dem Stadtteil sind, würde ich sagen, über 80% so gestrickt. Der Rest ist eventuell wegen der Frauen hier. Aber: so what? Wenn beide einverstanden sind?












Zwischendurch immer mal wieder Massagesalons, aber ältere Herren brauchen schon mal eine Massage….


Allerdings ist es jetzt noch hell. Bin auf nachher gespannt…..


Am Busterminal ging es schnell. Ich habe ein unchristliches Ticket für 7:30 gekauft. Für einen großen Bus. Der die Strecke in 2 Stunden schafft. Er fährt bis zum Airport, von da aus nehme ich auch wieder den Skytrain und dann die MRT. Wahrscheinlich insgesamt um die 3 Stunden bis ins Hotel. Besser. 


Zurück bin ich dann am Strand entlang gelaufen. Ein Thai-Strand mit vielen vielen vielen Schirmen. Die Sonne darf hier nicht an die Haut kommen. Blass ist angesagt. 

Der Sand ist grob und nicht sehr breit. Dafür ist er endlos lang. Und ziemlich voll. Die Thais sitzen hier gerne im Schatten und im Wind und essen und trinken dabei. Andere Länder, andere Sitten. Morgen werde ich mir das alles genauer ansehen. Ich komme auch an einem Nachtmarkt vorbei. Hauptsächlich gibt es hier was zu essen. Vielleicht gehe ich später noch mal hin. 










So war es auch. Kurz nach 8 war ich am Nachtmarkt. Es war ziemlich voll und es gab auch leckere Sachen. 

Und was mache ich? Papayasalat! Irgendwie habe ich da einen nahezu unstillbaren Appetit drauf. Und man kann den bei der Hitze auch gut essen. NOCH schöner wäre es, wenn sie das mit dem ‚medium spicy‘ hinkriegen würden. Oder ist es die Schärfe, die mich so anregt? Saulecker! 

Man saß da auch ganz schön und es gab sogar annehmbare Musik. Nicht schlecht.

Jetzt wollte ich aber noch ein Abenteuer erleben. Option 1 war Family Mart. Das ist eine ganz normale Supermarktkette, aber die haben vor dem Markt Tische und Stühle. Und da saßen eine Menge Leute und tranken Bier. Wie wäre es wohl, sich wie ein Resident da drunter zu mischen? 

Irgendwie hatte ich Lust dazu. Schon 2 mal haben Leute zu mir gesagt: you are resident, right? 

Ich bin der typische resident. Deutsch, älteres Baujahr, mittlerweile auch ein wenig gebräunt, und dann vor allem hier in Pattaya: das passt. Aber die Leute da waren irgendwie gruselig, und außerdem hatte ich ja noch Option 2: der deutsche Hilfe Punkt.




Die Kneipe ist nicht weit von meinem Hotel, und da wäre es bestimmt auch schön. Aber als ich da ankam, war leider zu! So ein Mist! Ein Stück weiter war noch eine Bar und das war ein Glückstreffer. Ich war noch 20m entfernt, da stürzte mir eine junge Thai entgegen, die sich wohl auf den ersten Blick in mich verliebt hatte. Sie nahm mich in den Arm und nannte mich „Honey“ (weil ich so süß bin). 

Was für ein Glücksfall! Und da waren noch mehr Thai-Mädchen, die schienen auch alle ganz wild auf mich zu sein! War ich im Paradies?

Ich habe denen dann aber (auf Deutsch) gesagt, dass ich über eine Heirat nachdenke und ihnen das Ergebnis morgen mitteilen werde. 

Tja, so schnell kann‘s gehen.

Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben. Bis auf die Umarmung waren die nicht aufdringlich und mein Portemonnaie (ich habe das sofort gecheckt) war auch noch da. 🥰


Jetzt aber mal Butter bei die Fische. Warum bin ich hier? Ich wollte doch noch mal an den Strand oder an die Sonne. Ko Lanta war mir da etwas zu einsam. Und von einem Muckibudenkumpel, der gerade auch hier ist, wusste ich, dass hier ein ziemlich normales Leben stattfindet. 

Allerdings. In meinem tollen Hotel ist außer mir, glaube ich, nur noch ein Gast. Und die Hotelmannschaft ist ab 21 Uhr weg. Als ich vorhin ins Hotel kam (die Codekarte öffnet die Eingangstüre) kam ich mir ein wenig vor, wie in „Shining“…..

1 Kommentar:

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